Mittwoch, 1. März 2017

Kapitel 2 - Verzweiflung, Hoffnungsschimmer und übermäßige Freude so nah beieinander

Nach dem kläglichen ersten Versuch, einen guten, nein, einen legendären Dolch herzustellen, bekomme ich einen Brief von Großmeister Hobbs, in dem er Folgendes schreibt:
Seid gegrüßt, mächtiger Handwerker!
Ich möchte Euch zu Euren ersten Erfolgen bei der Herstellung Eurer legendären Waffe beglückwünschen! Sie macht im Augenblick vielleicht von nicht viel her und ähnelt eher einer experimentellen Schöpfung, doch ist sie auch die Basis für Euren legendären Präkursor und irgendwann für Eure mächtige legendäre Waffe.
Eure Reise ist bei Weitem noch nicht beendet, die nächste Sammlung wurde gerade erst freigeschaltet. Seht Euch an, wo Eure Quest euch als Nächstes hinführt.
In legendärer Verbundenheit,Großmeisterhandwerker Hobbs

Nun gut, also erstmal wieder zu meinem Großmeister, der mir nun den nächsten Band meiner Quest geben kann. Ich öffne diesen und finde darin beschrieben:

Euer erster versuch, den legendären Präkursor „Funke“ herzustellen, war ein mäßiger Erfolg. Das ist noch nicht die Waffe, die Euch letztlich vorschwebt. Ihr steht erst am Anfang Eurer Reise. Findet einen Lehrer, sammelt Informationen über die Vorgehensweise und vervollkommnet Eure Fertigkeiten, bevor Ihr es ein zweites Mal probiert.


Einen Lehrer finden, wie ist das denn gemeint? Ich versuche es erst einmal bei einer Meisterwaffenschmiedin hier in Löwenstein, Frayja ist meine Anlaufstelle. Sie kann mir glücklicherweise helfen und meint, dass ich erst einmal lernen muss, eine normale Waffe zu schmieden, bevor ich mich an einer legendären Waffe versuche. Nun gut, also fangen wir damit einfach mal an, wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Zu dieser zweiten Sammlung möchte ich nicht viele Worte verlieren, nur so viel sei gesagt: Ich habe mit großem Eifer und voller Geldbörse gestartet, nun bin ich beinahe pleite und meine Motivation ist nahe dem Nullpunkt. So viele Materialien waren zu Sammeln, so viele Sachen zu kaufen, so viele Gegenstände zu craften, wenn mir Großmeister Hobbs nicht vor wenigen Tagen gesagt hätte, dass meine Sammlung fertig sei, hätte ich diese Reise vermutlich abgebrochen: Aber alles hatte seinen Zweck, denn ich musste nun einmal das Schmieden von Waffen erstmal erlernen. Nachdem ich mich an zahllosen ganz normalen Waffen probiert habe und diese zur Vollendung gebracht habe, war es an der Zeit, mich an den verschiedenen Materialien zu versuchen. Nachdem auch dies geklappt hatte, wurde mir gezeigt, wie ich spezielle Waffenteile schmieden konnte, namentlich musste ich ein ausbalanciertes Dolchheft und eine gewichtete Dolchschmiede herstellen können.
Gelehrte Mossi, meine Lehrerin für den Umgang mit uralter Magie
Nachdem dies alles fertig war, wähnte ich mich fertig, doch Großmeister Hobbs schickte mich nur zu seiner Assistentin, die mir auftrug, die verschiedenen Magien dieser Welt zu sammeln. So war ich in Wüsten unterwegs, an Stränden, in Dschungeln, unter Wasser und sogar in den Nebeln, nur um die verschiedenen Arten der Magie kennenzulernen und kontrollieren zu lernen. Hier bin ich also nun, gepeinigt von dieser Aufgabe, und versuche mich an einem zweiten Versuch. Erstaunlicherweise geht mir alles so einfach von der Hand, als würde ich dies schon Jahre machen, als wäre es mein Beruf. Innerlich fühle ich mich auch genauso, aber das Beenden der Sammlung hat mir neue Hoffnung gegeben. Und da ist sie nun, der zweite Versuch. Diese Waffe, namentlich der „perfektionierte Dolch“, sieht schon deutlich besser aus als mein erster kläglicher Versuch, aber auch wenn meine Schmiedekunst dahingehend nun perfektioniert ist, so bin ich doch noch nicht am Ende meiner Reise, das spüre ich. Und doch muss ich sagen, dass mich der Ehrgeiz wieder gepackt hat, denn der interessanteste Teil dieses zweiten Schmiedeversuchs war für mich, dass ich mein erstes Experiment erst einmal zerlegen musste, um den „Geist“ der Waffe in die neue Waffe zu geben. Jetzt verstehe ich, was sie meinten, als ich zu meiner Reise aufbrach: Ich muss einen Teil meiner eigenen Seele in diese Waffe legen, aber auch einen Teil aller Versuche, die ich für die Waffe brauchte, denn nur so kann eine wahrlich perfekte, legendäre Waffe entstehen. Ich gebe mich noch nicht geschlagen, und mit neuem Mut geht es zum nächsten Schritt!
Der perfektionierte Dolch, ein deutlich besseres Fabrikat als der erste Versuch

Sonntag, 27. November 2016

Kapitel 1 – Die erste Sammlung und ein amateurhafter Schmiedeversuch

Tag 2-10:

Meine Reise beginnt, und schon sehe ich die ersten Hürden: Wo zur Hölle soll ich Bauxiterz, Nickelerz und Zinkerz finden? Ich habe von diesen Metallen noch nie gehört geschweige denn etwas davon gesehen. Und Berylliumstaub klingt vertraut, doch kenne ich nur Berylliumkugeln, muss ich diese Kugeln also für den Staub zerstören? Großmeister Hobbs gibt mir schließlich einige kleine Hinweise: Bauxiterz und Nickelerz finde ich in Eisenvorkommen, das wird also kein Problem, denn mich beschleicht das Gefühl, dass ich noch jede Menge Eisen brauchen werde. Zinkerz finde ich in Kupfervorkommen, auch das sollte machbar sein. Hobbs riet mir, einfach bei den Überresten der Vorkommen zu schauen, den Teilen, die man meistens wegwirft, und zeigte mir Proben der Erze, damit ich weiß, wie sie aussehen.

Großmeister Hobbs

Gesagt, getan: Tag für Tag quäle ich mich an die selben reichhaltigen Adern, die nach einigen Tagen schon zu qualmen scheinen – und meine Spitzhacke hat auch schonmal bessere Tage gesehen - und Tag für Tag durchsuche ich die Überreste, doch nichts, keinerlei Spuren der Erze. Ich frage mich so langsam, ob ich denn jemals finden werde, was ich suche, als mir etwas grau-schimmerndes entgegenblitzt: Tatsächlich, ein wenig Nickelerz. Ich schöpfe neue Hoffnung, und weitere Tage bin ich auf der Suche, um schließlich auch Bauxiterz und Zinkerz mein Eigen nennen zu können. Ich eile zurück nach Löwenstein, wo Großmeister Hobbs bereits weitere Hinweise für mich in Erfahrung bringen konnte: Für den Staub soll ich mich mit einer Beryllkugel im Gepäck in die Gefilde der Schaufler in den Schauflerschreck-Klippen begeben, genauer gesagt in den Dostoev-Himmelsgipfel und die Augen nach einem Steinzerkleinerer offen halten. Und auch Rezepte für die gesammelten Erze hat er für mich parat: Für das Bauxiterz soll ich mit Wasser, Holz und einem Geschmolzenen Magnetstein einen Topf mit Luge herstellen, damit ich Aluminiumklumpen herstellen kann, danach soll ich diesen Klumpen noch Kupfer beimischen. Gesagt, getan, am Ende habe ich also ein paar Aluminiumbronzeklumpen in den Händen, doch was genau ich damit soll, weiß ich noch nicht wirklich. Jedenfalls kann ich nun Eisenbarren und das gesammelte Nickelerz zu Invarklumpen verschmelzen, sowie Mithrilbarren und Zinkerz zu Mizinklumpen. Nicht wirklich spannend, das ist auch mir bewusst, doch wenn Großmeister Hobbs meint, dass ich das machen muss, dann sollte ich ihm einfach vertrauen. Bleibt nur noch das Beryllium: Dafür begeben ich mich in die südlichen Zittergipfel, in das Gebiet der Schaufler. Die Schaufler sind maulwurfartige Lebewesen, die in ausgeklügelten Höhlensystemen leben und sich mit Stein und Holz Gebilde in diese Höhlen bauen, also wird meine Suche nicht einfach, von der Kälte in den Bergen ganz abgesehen. Doch ich erinnere mich da an eine Aufgabe, die mir eine Magierin einmal gab: Ich sollte Gesteins- und Erzproben finden und untersuchen, eventuell werde ich dort fündig.
Und tatsächlich, am Ort des Geschehens eingetroffen finde ich, was ich suche: einen umfunktionierten Steinzerkleinerer.

Der erwähnte Steinzerkleinerer

Ich lege meine Beryllkugeln da rein und wahrhaftig, ich bekomme Staub heraus. Zurück in Löwenstein verschmelze ich nun den Beryllstaub und etwas Kupfer zu Berylliumkupferklumpen, und Schmiedeanteil der Sammlung scheint fürs Erste erledigt. Ich blicke erleichtert in meine Sammlung und sehe mich in dieser Annahme bestätigt.



Tage 11-20:

Ich habe mir vorgenommen, jeden Tag zu einem der in den Büchern stehenden Orte zu gehen, um nach entsprechenden Baumaterialien zu suchen. Es ist Wahnsinn, mit welchen Augen man manches neu entdecken kann, wenn man einmal richtig aufpasst. Die Schaufler in den Schauflerschreck-Klippen zum Beispiel benutzen sehr interessante Baumaterialien für ihre Gebäude, ich habe das immer als Schwachsinn abgetan, doch bei genauerem Blick ist nicht nur die Architektur einen Blick wert, auch die verwendeten Stoffe sind wirklich faszinierend. Und so geht es mir die ganze Woche, an jedem Ort, den ich besuche: In Sektor Zuhl, in der Roheisen-Mine der Charr, bei der feurigen Allianz und bei den Ätherklingen, selbst im Turm des Wesirs und in König Jalis' Zuflucht sind einige sehr seltene Materialien verbaut, von denen ich mir einige Proben mitgenommen habe. Doch dann traf ich auf etwas, das mich daran zweifeln ließ, ob ich jemals alles fertigstellen könne: Es waren acht Material-Proben zu entnehmen, von denen ich sieben innerhalb einer Woche sammeln konnte, doch das Letzte, die Asura-Labormaterialien aus dem Thaumanova-Reaktor, brachten mich an den Rande des Wahnsinns. Alleine war hier sowieso kein Durchkommen, und eine Truppe zu finden, die mir bei meiner Unternehmung den Rücken stärkte, dauerte Tage, doch auch dies war schlussendlich gelungen. Ich brachte alle Sachen zu Großmeister Hobbs, der mich für meine Arbeit mit einer Kiste belohnte. Diese enthielt einige Rezepte sowie die Essenz des Fleißes. Fleiß, ja, damit kann man meine langwierige Arbeit wohl am ehesten beschreiben. Und als ich mir die Rezepte anschaute, wurde mir auch klar, dass es eine sehr gute Idee war, das Eisen und die ganzen anderen Erze, die ich abgebaut habe, in meinem Lager zu verstauen: 25 Deldrimor-Stahlbarren galt es herzustellen, sowie 10 Elonische Lederflicken. Ich hatte zwar viele Erze gesammelt, doch dies würde noch ein langer Weg werden, bis ich meinen Precursor in der Hand halten würde.

Rezept für einen Barren

Tage 21-25:

Dank meiner glänzenden Vorarbeit konnte ich in nur fünf Tagen alle Barren herstellen, die ich brauche. Und das Elonische Leder erhandelte ich bei einem mir unbekannte Händler, diese 100 Gold sind wahrlich gut angelegt, denn ich glaube, dass das Sammeln der verschiedenen Ledersorten deutlich länger dauern würde.
Ich beginne den Schmiedevorgang, und ja, die Waffe nimmt langsam ihre Formen an, ein schöner Dolch beginnt zu entstehen. Doch was ist das? Die Waffe verformt sich plötzlich, sieht gar nicht mehr so aus, wie es die Erzählungen besagen. Diese Waffe hat überhaupt nichts legendäres, eher sieht sie aus wie eine stümperhafte Kopie einer guten Waffe.

Die hergestellte Waffe, Funke-Experiment

Dabei kann es sich doch nur um einen Fehler handeln. Wutentbrannt gehe ich zu Großmeister Hobbs und frage ihn, was denn das Ganze soll, wieso die Waffe so entstellt ist. Hobbs lacht nur und meint, dass ich reichlich naiv sein müsse, wenn ich wirklich glaube, so einfach eine legendäre Waffe oder auch nur einen Precursor herstellen zu können. Was ich hier in den Hände halte, sei lediglich ein Test-Exemplar, und anhand dieses Exemplars sehe man, dass ich noch viel Übung im Schmieden von Waffe brauche. Mit diesen Worten und einem zweiten Handbuch schickt er mich zu einem Meister-Waffenschmied, der mir beibringen soll, starke, robuste Waffen herzustellen, sowie zur Gelehrten Mossi, die mir sagte, dass ich einiges an Magie benötigen würde, um eine Waffe zu verstärken.

Und so beginnt meine Reise von Neuem, und eventuell werde ich am Ende dieser zweiten Reise endlich meine heißersehnte Waffe in den Händen dürfen.

Dienstag, 22. November 2016

Prolog - Eine Suche nach mir selbst und der Welt; und nach einer legendären Waffe

Mein Name ist Esteban, ich bin vom Volke der Menschen und ich bin ein Krieger. Balthasar, der Gott des Krieges, hat mich gesegnet, als ich noch ein Kind war. Auch schwierige Situationen meistere ich mit Würde.

Ich bin bei einfachen Leuten aufgewachsen und habe schon viel harte, ehrliche Arbeit getan. Ich habe etwas aus mir gemacht, und das Einzige, was ich bereue, ist, dass ich den Leichnam meiner Schwester nie gefunden habe.
Dies ist meine Geschichte.



Nun, normalerweise wäre es meine Geschichte, doch nach über vier Jahren im Dienste des Planeten Tyria, um diesen vor der Herrschaft der Drachen zu befreien, nach dem Kampf gegen bereits zwei Drachen, den Untotendrachen Zhaitan und den Dschungeldrachen Mordremoth, und zwei weiteren Drachen auf dem Vormarsch, dem Eisdrachen Jormag und dem Feuerdrachen Primordus, ist es eventuell einmal Zeit, die eigene, dutzendfach erzählte Geschichte, die eigene Legende ruhen zu lassen und sich auf die Suche nach anderen Legenden zu begeben. Dabei hörte ich von einigen sehr schwer zu ergatternden Waffen, deren Aussehen, aber auch deren Nutzbarkeit legendär sein sollen.
Das klingt nach einer würdigen Aufgabe für eine lebende Legende wie mich. Also gut, wo muss ich mit meiner Suche beginnen?

Tag 1:

Man sagt, eine Reise hin zu einer legendären Waffe sei beschwerlich, lange und sie wird nicht nur die physische, sondern auch die psychische Stärke eines Kämpfers testen. Doch wenn sich die Geschichten, die man sich von diesen Waffen erzählt, bewahrheiten, dann ist jede Anstrengung und jeder Tag auf dem Weg zur Waffe ein weiterer Schritt, nicht nur zur perfekten Waffe, sondern auch zur Perfektion eines Selbst. Mit diesen Worten im Hinterkopf mache ich mich auf, die Waffe „Funke“ zu bauen, die ich benötige, um die legendäre Waffe „Verbrenner“ herzustellen. Bei Großmeister Hobbs fand ich ein Buch, welches mir die angeblichen ersten Schritte zu dieser Waffe erklärt. Ob ich diesen Worten Glauben schenken kann? Wer weiß das schon so genau? Doch ich glaube, wenn ich diese legendäre Waffe jemals mein Eigen nennen möchte, muss ich auf Risiko spielen und diesen Erzählungen vertrauen. Als ich das Buch aufschlage, springt mir folgender Text entgegen:

„Aus dem Herzen des Hochofens tanzen und springen die Elemente, wie Ihr es befehlt! Eure Reise erfordert viele seltene und ungewöhnliche Elemente, und für Eure ersten Schritte zur Herstellung des legendären Präkursors „Funke“ müsst Ihr sie alle einfangen und verstehen.“

Die Schritte der ersten Sammlung

Ein Schritt nach dem anderen wird hier im Detail beschrieben, und von Großmeister Hobbs habe ich die Rezepte für einige dieser Elemente erhalten. Bauxiterz, Aluminiumklumpen, Nickelerz, Berylliumkupferklumpen sind nur einige Beispiele für Rohstoffe, von denen ich noch nie gehört habe. Wo soll es sie geben? Wie kann ich sie finden? Zum Glück habe ich noch das Buch von Großmeister Hobbs und es wird wohl auf meiner Reise mein bester Freund sein. Aber soll ich wirklich zu einem Schmied werden? Ich bin Krieger, kein Schmied, diese Tätigkeit ist mir also völlig neu. Doch ich weiß zumindest, dass ich einige Rohstoffe brauchen werde für diese Waffe, also sollte ich schonmal mit Sammeln anfangen. Und dann soll ich Baumaterialien von bestimmten Orten finden, doch ich war an diesen Orten, zu denen ich gehen soll, schon und habe bisher nichts Verdächtiges gesehen. Wie also soll sich das in dieser Zeit geändert haben? Oder habe ich einfach nicht gut genug aufgepasst? Ich werde es sehen, wenn ich diese Orte nochmal genau untersuche. Doch bevor ich mich auf meine Reise begeben, muss ich mir klar werden, was da auf mich zukommt; Und ich muss Pläne schmieden, denn wenn ich meine Aufgabe nicht richtig erfülle, kann es sein, dass ich wieder von vorne beginne.

Funke, die Waffe, die es herzustellen gilt